Die Freimaurerei fasste im Jahre 1737 in Deutschland Fuß. Ein Land, 

das wir heute als „Flickenteppich aus Einzelstaaten“ kennen. Dementsprechend entwickelten sich auch die freimaurerischen Organisationen unterschiedlich. Im größten deutschen Teilstaat, Preußen, entstanden drei Großlogen, die später die altpreußischen Großlogen genannt wurden: Die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (1740 gegr. als erste und heute noch existierende Großloge), die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland (1770 gegr.) und die Große Loge Royal York zur Freundschaft. Nach 1893 gründeten auch andere deutsche Großlogen eigene Logen in Preußen, so etwa die Große Loge von Hamburg. In Sachsen entstand die Große Landesloge von Sachsen. Die bayerische Großloge war die Großloge „Zur Sonne“ in Bayreuth.

Schon um 1800 trat die Idee eines Zusammenschlusses aller deutschen Großlogen auf. Im Jahre 1877 tauchte der Begriff „Vereinigte Großloge von Deutschland“ auf. Doch alle Einigungsbemühungen des 19. Jahrhunderts scheiterten am traditionellen Partikularismus. Nach 1933 wurde die in zehn unabhängige Großlogen zersplitterte deutsche Freimaurerei zerschlagen.

Nach Kriegsende 1945 konnten zunächst in den Westzonen und in Berlin nur einzelne Logen wiedererstehen. In der sowjetischen Besatzungszone ebenso wie in der späteren DDR war ein Wiederaufleben der Freimaurerei unmöglich.

In Westdeutschland wurde aus 174 Logen aller früheren deutschen Großlogen am 19. Juni 1949 die „Vereinigte Großloge der Freimaurer von Deutschland“ gegründet (dies ist die heutige Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland). Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“, setzten ihre frühere Tradition fort.

Nach jahrelangen vergeblichen Versuchen und mit Hilfe u.a. der Vereinigten Großloge von England gelang schließlich mit Gründung der VGLvD am 27. April 1958 die Bildung einer in der Geschichte der Freimaurerei einzigartigen Konstruktion; dies  insofern, als dass die fünf vertragschließenden Großlogen nur auf zwei ihrer Souveränitätsrechte verzichtet haben, nämlich die Vertretung aller deutschen Freimaurer gegenüber den ausländischen freimaurerischen Organisationen und gegenüber der profanen Welt. Dieser Ordnung traten im Jahre 1970 die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ und die Provinzialgroßlogen der britischen und der amerikanisch-kanadischen Freimaurer als eigene Großlogen bei.

Die neue nationale Ordnung der Freimaurer in Deutschland erhielt bald die Anerkennung der meisten ausländischen Großlogen. Heute steht sie in einem wechselseitigen Anerkennungsverhältnis mit etwa 180 regulären Großlogen in aller Welt.

In der Vergangenheit konnten die Vereinigten Großlogen von Deutschland zum Aufbau der Freimaurerei in Osteuropa entscheidende Beiträge leisten. Im Jahre 1997 wurden die heutige Vereinigte Großloge von Bulgarien (VGLvBG), 2002 die Großloge A.F.u.A.M. von Litauen und 2003 die Großloge von Lettland durch die VGLvD eingesetzt. Ebenso gab es – stets unter der Mitwirkung der Mitgliedsgroßlogen – Neugründungen in Litauen, Serbien (RGLvSRB – vormals GLvYugoslawien), Montenegro (gemeinsam mit der Großloge von Österreich (GLvÖ), dem Großorient von Italien (GOI) und der Großloge von Serbien (RGLvSRB)) sowie in der Slowakei (gemeinsam mit der GLvCR und der GLvÖ) und der regulären nationalen Großloge von Monaco (gemeinsam mit der UGLoE und der GLNF in 2010).

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